Vision Berzdorfer See
Vision Berzdorfer See

Vision Berzdorfer See

Die Spuren des Kohleabbaus sind in der Lausitz noch deutlich sichtbar und haben das Leben der Menschen bis in die 1990er-Jahre stark geprägt. Obwohl die Kohleindustrie stark zurückgegangen ist und nur noch wenige Menschen dort beschäftigt, werden die geologischen Auswirkungen des Abbaus noch lange bestehen bleiben. Doch manche Auswirkungen sind bereits gelindert worden: Der Berzdorfer See bei Görlitz ist ein herausragendes Beispiel für den erfolgreichen Transformationsprozess einer ehemaligen Kohlengrube zu einer natürlichen Landschaft. Görlitz und die umliegende Region engagieren sich aktiv für die Gestaltung ihrer Heimat.

Die “Vision Berzdorfer See” will dort weitermachen und ein länderübergreifendes Regionalentwicklungsprojekt umsetzen, das das Potenzial hat, zu einem landesweiten Leuchtturmprojekt mit internationaler Strahlkraft zu werden. Es liegt in einer alten europäischen Kulturregion, in der sich Deutschland, Polen und Tschechien eng begegnen.

Die „Vision Berzdorfer See“ ist ein durch DenkRaumOst initiiertes Projekt.

  • Luftaufnahme des Berzdorfer Sees

Diskussionsstoff: Kohlenstoff

Der Tagebau und die Kohleverstromung prägen die Region Lausitz seit 1835. Als zentraler Arbeitgeber gab das Lausitzer Braunkohlerevier jahrzehntelang bis zu 80.000 Menschen Arbeit und damit Identifikation. Fördertürme, Bagger und Halden stellen bis heute markante Landmarken dar. Orte wie Deutsch-Ossig sind dem Tagebau zum Opfer gefallen und liegen heute unter der Wasseroberfläche des Berzdorfer Sees. Damit ist die Region untrennbar verbunden mit dem für das Leben grundlegenden chemischen Element Kohlenstoff. Dieses ist nicht nur der überwiegende Bestandteil der für die Region so wichtigen Braunkohle, sondern essenzielles Element der gesamten Biosphäre. In der Lausitz trifft somit Regionalgeschichte auf Menschheits- und Naturgeschichte. Es ist daher mehr als nur naheliegend, in dieser Region etwas entstehen zu lassen, das einerseits die Bedeutung und die Auswirkungen des Bergbaus thematisiert, diese Geschichte aber gleichzeitig in die übergreifende Kulturgeschichte eines chemischen Elementes einordnet, das für das Leben schlicht unabdingbar ist.